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Krimiabend 2Neben historischen Romanen lese ich auch sehr gerne Krimis. Krimis mit historischem Hintergrund mag ich auch. Seit einiger Zeit bin ich begeisterte Leserin einiger Krimireihen, die in Norddeutschland spielen. Vermutlich, weil ich selbst ein Nordlicht bin und mich über das Wiedererkennen bekannter Orte freue. Aber nicht nur Schleswig-Holstein-Krimis haben es mir angetan, sondern auch die Ostfriesenkrimis aus der Feder von Klaus-Peter Wolf. Umso mehr freute ich mich, als ich las, dass er auch bei einem Krimiabend in der Schweiz anzutreffen war. Noch dazu gar nicht so weit weg von dem Dorf in dem ich wohne.

Der Abend des 26. November war zwar eher ungemütlich und das kuschelige Sofa lockte … Trotzdem machte ich mich auf den Weg zum Bus, um rechtzeitig in Ottenbach anzukommen. Kurz vor acht Uhr betrat ich die Bibliothek, in der schon recht viel los war. „Die Bibliothek in Ottenbach hat mich angeschrieben“, erzählt der Krimiautor auf die Frage, wie der Kontakt zustande gekommen sei. Außerdem kenne er die Bibliothek bereits von Lesungen aus seinen Jugendbüchern.
Auf den Plätzen lagen kleine Billettes mit der Aufschrift „Moin“, was die Schweizer um mich herum zu Diskussionen anregte.

Dann übernahm Klaus-Peter Wolf das Wort und brachte die Zuhörer bald mit seinen Berichten aus dem Leben eines Autors zum Lachen. Seinen neuesten Krimi hatte er auch dabei – ein Heft, worin er seinen Geschichte mit der Hand schreibt. Oldschool sozusagen. Wolf berichtete, den Mörder seines im Februar erscheinenden Krimis habe er noch nicht gefasst. Er hoffe, er könne ihn noch in der Schweiz stellen. Bevor Wolf aus seinem aktuellen Krimi „Ostfriesenfeuer“ vorlas, erzählte er erstmal, wie er zum Schreiben kam und dass ihn besonders Autoren wie Max von der Grün beeinflussten.

Lustig wird es, wenn er erzählt, wie er mit in seine Figuren „abtaucht“, was zu durchaus amüsanten Situationen im Alltag führen kann. Besonders dann, wenn Wolf sich gerade mit dem rüpelhaften Rupert befasst, dem in einer Autobahnraststätte eher nach Currywurst-Pommes als nach einem gesünderen Essen ist.

In den Ostfriesenkrimis tauchen viele reale Personen auf, natürlich etwas verfremdet. Sehr sympathisch finde ich Klaus-Peter Wolfs Anliegen, die Handwerker positiver darzustellen als es in letzter Zeit sonst so häufig in Büchern und Filmen der Fall ist. Auch dafür hat er ein reales Vorbild: seinen Nachbarn, der Maurer ist. Überhaupt finde er viele Inspirationen im Alltag und bei Personen, die ihm begegnen, erklärt Wolf. Nur langweilig dürfe ein Charakter nicht sein.

Besondere Highlight des Krimiabends waren die Auftritte von Liedermacherin Bettina Göschl. Sie sang, wie es so ist, wenn ihr Mann Krimis schreibt und was los ist, wenn er seine Notizen verlegt. Klaus-Peter Wolf erklärte, dass er diese gemeinsam bestrittenen Abende sehr liebt.

Wer also Lust auf einen amüsanten Krimiabend hat, sollte unbedingt bei einer Lesung von Klaus-Peter Wolf vorbeischauen.